Beagles vom Uhlenhus
Charakter, Schönheit, Leistung

BCD e.V.
VDH (FCI)
DVG

 
Zucht
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Alles begann, als meine Beagle-Hündin Nightingale vom Kemnader See ungefähr ein Jahr alt war. Sie war halt ein typischer Beagle: Ein Temperamentsbündel mit nichts als Unfug im Kopf. Auf Spaziergängen zog sie mit all´ ihrer Kraft an der Leine und machte ich sie von dieser ab, kümmerte sie sich eigentlich nur noch recht wenig um ihr Frauchen.

Im Nachbarort entdeckte ich einen Hundeplatz und mich packte der Ehrgeiz: Mein Beagle sollte ein Begleithund werden! Dabei ging es vor allem erst einmal darum, Nighty davon zu überzeugen, dass auch eine Beagle-Nase nicht ständig auf den Boden gehört und man trotz eines guten Duftes in derselbigen mit den Ohren noch auf Frauchen achten sollte. Nach einem Jahr harten Trainings, in dem ich viel über Hunde und Hundeausbildung gelernt habe, bestanden Nighty und ich nicht nur die Begleithundeprüfung wir belegten sogar den 1. Platz. Doch was nun? Unser Ziel, die BH, hatten wir erreicht, auf Spaziergängen gehorchte Nighty auch recht gut, was sollte danach kommen? Da erfuhr ich in einer Zeitung von einer neuen Hundesportart: Agility. Um mehr darüber zu erfahren, besuchte ich ein Seminar im Schwarzwald und sah dort das erste Mal richtiges Agility

Für mich war es damals eine gänzlich andere Art, mit seinem Hund zu arbeiten. Im Gegensatz zur Unterordnung löst sich der Hund beim Agility vom Hundeführer und wird von diesem nur durch Stimme und Körperbewegungen durch einen Hindernisparcours geführt. Besonders wichtig ist dabei, dass der Hund immer mit Spaß bei der Sache ist. Es liegt am Hundeführer, ihm diesen zu vermitteln, mit Hilfe von Leckerchen und Spielzeug aber auch durch Stimme oder Körperbewegungen.
Agility ist kontrolliertes Spiel, und Nighty war bei diesem Spiel mit voller Begeisterung bei der Sache. Dabei achtete sie merkwürdigerweise viel mehr auf mich, als dies sonst ihre Art war. Mein Beagle, der sonst nur auf Kommandos reagierte, die mit entsprechendem Nachdruck gegeben wurden, nahm auf einmal sogar von meinen geringsten Körperbewegungen Notiz. Ich war begeistert! Die „Faszination Agility" hatte mich gepackt und ich wusste, dies war die richtige Sportart für uns beide.

Wieder zu Hause, trainierte ich von nun an beim GHV Hildesheim. Zweimal die Woche 50 km hin und wieder zurück! Aber das war es mir wert. Nighty beherrschte die einzelnen Geräte sehr schnell. So konnten wir bereits nach 3 Monaten unser erstes Turnier besuchen und belegten bei 4 Starts gleich 3 erste Plätze. Die nächsten beiden Turniere endeten dann jeweils mit sehr schnellen Disqualifikationen (es sollten noch viele folgen), doch bereits nach 5 Turnieren in der A1 hatten wir unsere 3 Anwartschaften beisammen und stiegen in die nächsthöhere Klasse, die A2 auf. Nach einem weiteren Jahr, in dem Nighty und ich viel Turniererfahrung sammelten, hatten wir die Qualifikationen für den Aufstieg in die A3 beisammen, die höchste Leistungsklasse des Agility-Sports in Deutschland. In dieser starten wir nun seit Juli 1997 und sind dort als Team sehr erfolgreich. Neben zahlreichen Platzierungen auf kleineren und größeren Turnieren gelangen uns auch ein paar besondere Erfolge:

1998 und 1999 konnten wir an den Weltmeisterschafts-Qualifikationsläufen teilnehmen, wobei es uns allerdings leider nicht gelang, einen Platz in der deutschen WM-Mannschaft zu ergattern.

1998 qualifizierten wir uns dann zum ersten Mal für die Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften des DVG und DHV.
Die Teilnahmeberechtigung dafür gilt es sich auf bestimmten Master-Turnieren zu erwerben, die über die ganze Saison verteilt stattfinden. Bei der DHV Deutschen Meisterschaft belegten wir dank eines sehr guten Laufs im Agility und eines fehlerlosen Jumping-Laufs einen tollen 5. Platz.

Mein größter Erfolg war dann jedoch der 1.Platz beim Pedigree-Pal Masters-Finale 98, den internen Meisterschaften des DVG. Damit war Nightingale der beste deutsche Mini-Hund des DVG im Jahr 1998.

Auch 1999 konnten wir uns wieder für die deutschen Meisterschaften qualifizieren. Beim DVG Masters Finale gelang es uns erneut auf das Treppchen zu kommen, indem wir den 3. Platz belegten. Bei der in diesem Jahr erstmals stattfindenden Deutschen Meisterschaft des VDH traten Nighty und ich gegen eine Konkurrenz von über 50 der besten A3-Teams Deutschlands an. Durch einen Sicherheitslauf im Jumping (Frauchens Schuld!!!) verfehlten wir den Titel des Deutschen Vizemeisters und landeten so „nur" auf Platz 4 - Es fehlten leider 0.01 Sekunden auf den 3.Platz.

Zusätzlich zu ihren sportlichen Leistungen brachte Nightingale im Dezember 1996 in einer problemlosen Geburt 9 Welpen zur Welt, die sie fürsorglich aufzog. Aus diesem Wurf behielten wir ihre Tochter „Ashley vom Uhlenhus" und sie tritt in Mamas Pfotenstapfen.

Ashley legte mit gerade mal 14 Monaten die Begleithundeprüfung ab und von nun an konnten auch wir im Agility starten. Innerhalb von nur 6 Monaten stiegen wir von der A0 (Anfängerklasse) bis in die höchste Leistungsklasse, die A3 auf. Auch Ashley ist dort sehr erfolgreich und liefert sich nun „harte" Duelle mit ihrer Mama – in einem interfamiliären Wettbewerb.
Auch wir beide hatten uns für die Teilnahme bei der VDH-DM´99 qualifiziert, teilnehmen konnte ich mit Ashley jedoch leider nicht. Grund für diese sportliche Zwangspause war Ashleys erster Wurf.
Am 1.1.2000 ab 0.30 Uhr brachte sie, wie sich später herausstellte, die 7 ersten Beagle Welpen des BCD im neuen Jahrtausend zur Welt (Millenium-Beagles).

Hinter diesen Erfolgen stecken 2 tolle Hunde aber auch viel Zeit und Geld und ein wenig verrückt muss man wohl auch noch sein. Will man im Agility in der deutschen Spitze mitlaufen, heißt dies zumindest in der Hauptsaison von Mai bis Oktober, fast jedes Wochenende auf ein Turnier zu fahren, in ganz Deutschland verteilt, von Flensburg bis Freiburg. Also jeden Samstag um 3 Uhr morgens aufstehen, das Auto packen, mit Zelt und Schlafsack im Kofferraum auf die Autobahn und am späten Sonntagabend zurückkommen.

Jedoch nicht nur die sportlichen Erfolge rechtfertigen diesen Aufwand. Mit dem Agility habe ich gelernt, meinen Hunden den Spaß an der gemeinsamen Arbeit mit mir zu vermitteln, das „Wollen" des Hundes zu erreichen. Dieser Arbeitseifer meiner Beagles beschränkt sich nicht nur auf das Agility. Wir arbeiten auf unsere erste Obedience-Prüfung in diesem Jahr hin und studieren eine Freestyle-Obedience-Vorführung ein. Nicht zuletzt durch die gemeinsame Arbeit auf dem Hundeplatz, haben meine Hunde gelernt, auch auf den alltäglichen Spaziergängen mehr auf mich zu achten, so dass ich sie zumeist ohne Leine laufen lassen kann. Nicht nur beim Sport, auch im Alltag sind wir zu einem wirklichen Team zusammengewachsen - Meine 2 Beagles und ich!!

Ein Beagle und Agility?? Und ob das geht!!